Gabriel Faure Gymnasium

Beschreibung

Lehrort seit der Renaissance: Eine 1536 vom Kardinal von Tournon gegründete Sekundarschule, seit 1848 ein Gymnasium, trägt den Namen von Gabriel Faure, einem Literaten aus Tournon. Ein Ort reich an Architektur, Bibliothek, Wandteppichen, Kapelle. . . . . Im Jahr 1536 gründete der Kardinal François de Tournon das College in seiner Stadt. Erst 1548 wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt; nur sechs Jahre dauerte der Bau des Collège de Tournon. Im Jahr 1552 wurde die Einrichtung zur Universität für Philosophie und die sieben freien Künste erhoben. 1561 überträgt François de Tournon sein Kollegium der Gesellschaft Jesu. Damit wird seine Einrichtung zur ersten französischen Bildungsstätte der Jesuiten und zu einem Mittel, dem Protestantismus durch die Erziehung in der Heiligen Schrift entgegenzuwirken. Die Gebäude des Collège wandeln sich. Zu den vier Hauptgebäuden und dem Glockenturm von 1554 werden 1560 eine Kapelle im Norden und ein fünftes Gebäude im Osten hinzugefügt. Ein Heilkräutergarten vervollständigt die Einrichtung des Colleges bis zum 3. April 1714.
Dieses Datum ist das Datum eines schrecklichen Brandes. Die Jesuiten ließen sich davon jedoch nicht entmutigen und setzten ihre Umbauarbeiten fort. Auf dem Hauptgebäude wird eine dritte Etage errichtet. Der Bau einer neuen Kapelle (begonnen 1673) wird abgeschlossen. Diese ist größer als die alte Kapelle und bietet den sterblichen Überresten des Kardinals und den Gläubigen einen würdigeren Empfang.
Die Jesuiten werden 1762 aus dem Collège vertrieben und durch ein Verwaltungsbüro ersetzt. Tournon wird zur École Royale Militaire gemacht, was seine Langlebigkeit sichert. Im Jahr 1776 wird die École royale militaire de Paris reformiert. Zwölf Einrichtungen im Königreich behalten das Privileg, Soldaten auszubilden. Die neuen Verwalter der Einrichtung sind die Oratorianer.
Da das bestehende Internat für die Aufnahme der Schüler als zu klein erachtet wurde, wurden neue Gebäude errichtet und Bauarbeiten durchgeführt. Die Revolution und die damit verbundenen Ereignisse änderten das Leben des Kollegs kaum, außer dass der königliche Vermerk nicht mehr nötig war und die Abteilung Militärschule mit Beginn des Schuljahres 1793 abgeschafft wurde.
1819 wird die Einrichtung unter der Aufsicht des Innenministers wieder zum Collège royal: Da sie der Universität angegliedert ist, erhält sie zunächst den Titel Collège communal und später den Titel Collège royal de troisième classe.
Das Collège wird zum Lycée impérial und dann zum Lycée während der Restauration.
Der Bau der Rhône-Dämme Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte die Gebäude, wie der heutige zweistöckige Cour des classes (Klassenhof) zeigt, dessen Erdgeschoss unter der Nationalstraße 86 liegt. Einige Jahre zuvor waren der Große Korridor und die breite Terrasse, die sogenannte Infirmerie, gebaut worden. Am Ende des Jahrhunderts wurde der Park des Gymnasiums teilweise amputiert, um den Bau des Mädchengymnasiums, Collège Marie Curie <http://www.collegemariecurie.eu/> seit 1998, zu ermöglichen.
Nach über 400 Jahren erhielt das Lycée de Garçons seinen Taufnamen: den Namen eines Mannes aus Tournai, der sich aktiv für seinen Schutz, seine Pflege und seinen Erhalt einsetzte. Im Jahr 1967 wurde es in Lycée Gabriel Faure umbenannt.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das Lycée mit dem Bau der Gebäude D (Wissenschaft), E (Klassenzimmer und neues Internat) und der Sporthalle weiter umgebaut. Seit Anfang der 2000er Jahre befindet sich das Gymnasium in einer Umstrukturierungsphase. Neben den Gebäuden wird auch am Park gearbeitet. Besonders bemerkenswert ist, dass das stillgelegte 33 m lange Schwimmbecken zugeschüttet wurde. Von der Gestaltung des Parks seit 1781 sind nur einige Platanen erhalten, die unter Denkmalschutz stehen und eine Vorstellung von der damaligen Fläche vermitteln.

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